2500 ponyhannover 09

Jahresbericht 2010

Das Thema, dass 2010 in aller Munde war hieß „Mikrochip“ bzw. „Brennen oder Nichtbrennen“. Nach jahrzehntelangen besten Erfahrungen der Zuchtverbände und deren Züchter mit dem Heißbrand in Verbindung mit der Beschreibung von Farbe und Abzeichen und Erstellung eines Diagramms zur Identifikation von Pferden, wurde es nun zur Vorschrift einen Transponder zu implantieren. Unsere Brennbeauftragten mussten geschult werden um die Chips setzen zu können und der Verband musste in Lesegeräte, Schermaschinen und Büroausstattung investieren. Der Ablauf auf den Schauplätzen war neu zu organisieren und in der Geschäftsstelle fiel durch die Erfassung der Transpondernummern und der Registriernummern der Züchter und die Meldung an die zentrale Datenbank (HIT)

wesentlich mehr Arbeit an. Durch das Engagement der ehrenamtlichen Helfer und das Verständnis der Züchter verliefen die Fohlenschauen reibungslos. Der Umgang mit dem Transponder und die Verarbeitung der neu zu erfassenden Daten ist mittlerweile kein Problem mehr. Für den Erhalt des Brandzeichens sollte trotzdem weiter gekämpft werden.

Die Entwicklung der Zahlen in Bezug auf Mitglieder- und Pferdebestand ist auch 2010 leider weiter rückläufig. Trotz dieser Tendenz wurden die Erwartungen bei den neu eingetragenen Stuten und bei den registrierten Fohlen leicht überschritten.

Mit 399 Stuten wurden 49 Stuten mehr eingetragen als geschätzt und mit 1107 Fohlen sogar 57 mehr registriert als geplant. Die ebenfalls in Tabelle 1 aufgeführten Bedeckungszahlen zeigen, dass die Zahlen voraussichtlich noch weiter zurückgehen werden. War von 2008 auf 2009 noch ein Rückgang von ca. 280 Bedeckungen zu verzeichnen, so sind es diesmal nur 180 Bedeckungen weniger. Die größten Einbussen haben Islandpferde mit 68, Reitponys mit 47, Haflinger mit 31 und New Forest und Welsh B mit jeweils 18 zu verzeichnen. Erfreulich ist ein leichter Zuwachs von 5 Bedeckungen bei den Welsh A von 16 bei den Shetlandponys. Wenn man wie in den letzten Jahren wieder davon ausgeht, dass aus den Bedeckungen 67% Fohlen fallen sind für 2011 ca. 930 Fohlen zu erwarten. Bei ähnlich positivem Verlauf wie 2010 können ca. 1000 Fohlen erreicht werden.

Tabelle 1 - Zahl an Stuten, Fohlen und Bedeckungen

  2006 2007 2008 2009 2010
neu eingetragene Stuten   412   430   416 427 399
registrierte Fohlen 1234 1244 1212 1195 1107
Bedeckungen 1621 1738 1839 1560 1380

Die Verteilung der Fohlen auf die einzelnen Rassen ist Tabelle 2 zu entnehmen.
Mit 369 Fohlen stellen die Islandpferde die mit Abstand größte Zahl vor den Deutschen Reitponys mit 282 Fohlen. Während die Zahl der Islandfohlen (+ 1) gleich geblieben ist, ist die der Reitponyfohlen um 82 gesunken. Ein Rückgang im zweistelligen Bereich ist mit minus 15 nur bei den Deutschen Part-Bred Shetlandponys und mit minus 14 bei den Ponys ohne Rassebezeichnung festzustellen. Bei einigen Rassen sind die Bedeckungen etwas angestiegen wie z.B. bei den Shetlandponys < 87 cm (+ 24), den Haflingern (+ 12), den Fjordpferden (+ 9) und einigen anderen Rassen in einer Größenordnung von 1 bis 6. Von den Rassen Islandpferd, Dt. Reitpony und den Rassen mit einem Stockmaß unter 112 cm (Shetl.,Dt.Pb.Shetl.,Dt.Classic P.) zusammen werden mit 819 Fohlen 74% aller Fohlen gestellt. Die restlich 288 Fohlen verteilen sich auf die übrigen 20 Rassen.

Tabelle 2 - Vorgestellte Fohlen pro Rasse

Rasse Anzahl Fohlen Vergl. z. Vorjahr
Islandpferd 369

+1

Deutsches Reitpony 282

-82

Haflinger 81

+12

D.PB. Shetlandpony 42

-15

Shetland Pony <87 cm 69

+24

Dt. Classic Pony 27

-5

Welsh-B 26

-4

Edelbluthaflinger 25

+/- 0

Shetlandpony 30

+6

Fjordpferd 28

+9

Connemara 10

-6

New Forest 17

+1

Welsh-A 9

-5

Welsh-C 6

+2

Welsh-D 6

-6

Mangalarga Marchador 10

+4

Tinker Pony 3

-3

Dülmener 1

-4

Dartmoor 2

-2

Paso Peruano 3

-1

Hackney Pony 1

-2

Fellpony 0

-2

Kl. Deutsches Reitpferd 3

+1

Lewitzer 1

+/- 0

Pony of the Americas 0

-1

Tarpan 1

+/- 0

Aegidienberger 1

+1

Ohne Rasse/grüner Pass 51

-14

Summe 1107

-88

Exakt die gleiche Verteilung ist bei den neu eingetragenen Stuten (Tabelle 3) festzustellen. Auch hier gehören 74% den Rassen Islandpferd, Dt. Reitpony, Shetlandpony, Dt. Pb. Shetlandpony und Dt. Classic Pony an. Die Islandpferde sind mit 124 Stuten wieder die stärkste Rasse vor den Dt. Reitponys mit 108 Stuten. Es folgen mit 37 Stuten die Dt. Pb. Shetlandponys vor den Haflinger mit 29, den Fjordpferden mit 16 und den Edelbluthaflingern und den Welsh – A mit jeweils 10 Fohlen.

Tabelle 3 - Stutbucheintragungen

Rasse S1 S2 V Total
Islandpferd 123 1 - 124
Deutsches Reitpony 98 6 4 108
Shetlandpony <87 cm 37 - - 37
Haflinger 27 2 - 29
Fjordpferd 16 - - 16
Edelbluthaflinger 10 - - 10
Welsh A 10 - - 10
Dt. Classic-Pony 9 - - 9
Dt. PB. Shetlandpony 8 1 - 9
Kl. Dt. Reitpferd 7 1 - 8
Shetlandpony 8 - - 8
Welsh-B 8 - - 8
New Forest 5 - - 5
Connemara 3 - - 3
Mangalarga March 3 - - 3
Welsh-D 3 - - 3
Konik 2 - - 2
Lewitzer 2 - - 2
Aegidienberger 1 - - 1
Dartmoor 1 - - 1
Hackney Pony 1 - - 1
Tinker - 1 - 1
Welsh-C 1 - - 1
Total 383 12 4 399
Prozent 95,99 % 3,01 % 1,00% 100,00%


Der Gesamtpferdebestand, aufgeteilt nach Rasse, Hengst und Stute sowie Bezirksverein ist in Tabelle 4 dargestellt. Bei der Anzahl der eingetragenen Stuten liegt die Rasse Dt. Reitpony mit 649 Stuten um 10 Stuten über den Islandpferden. Auch bei der Anzahl eingetragener Zuchtpferde (Hengste und Stuten) liegen die Reitponys um 1 Pferde vor den Islandpferden.

Tabelle 4 - Pferdebestand nach Bezirksvereinen

 

Hannover

Südhann.BS

Lüneburg

Stade

Summe

Vorjahr

 

H

S

H

S

S

H

S

S

H

S

Fjord

4

10

1

18

4

24

0

23

9

75

10

74

Haflinger

6

64

5

55

7

60

6

71

24

250

23

271

Edelbluthafl.

5

8

3

3

0

2

1

17

9

30

6

27

Isländer

28

142

11

55

61

315

23

127

123

639

126

645

M.Marchard.

1

2

1

1

4

13

0

0

6

16

5

17

P.Peruano

1

3

2

0

0

1

0

3

3

7

4

10

Connemara

0

2

2

2

3

16

2

8

7

28

9

31

Dartmoor

0

0

0

2

0

4

1

1

1

7

4

9

D.Reitpony

53

239

4

60

16

93

41

257

114

649

119

703

New Forest

1

9

5

4

4

38

6

19

16

70

16

76

Welsh-A

6

14

0

7

0

2

2

5

8

28

11

38

Welsh-B

12

34

0

9

1

15

6

23

19

81

22

90

Welsh-C

1

1

0

0

0

0

1

5

2

6

2

7

Welsh-D

4

9

4

12

2

4

1

9

11

34

12

34

Veredler u. Spezialrass.

3

7

0

1

1

7

3

13

7

31

6

37

Kl.Reitpferd

0

3

0

0

0

1

2

8

2

12

2

11

Shetl.pony

6

28

1

9

6

18

7

33

20

88

21

106

Shetl.P<87

11

42

4

22

1

6

5

34

21

104

23

96

D.P.B.Shetl.

2

19

3

11

3

20

3

30

11

80

11

90

Dt. Classic Pony

5

17

11

33

0

0

1

13

17

63

19

72

Dülmener

0

0

0

0

1

7

0

0

1

7

1

7

Hackney P.

0

0

1

5

1

0

0

0

2

5

2

6

Tinker

0

4

1

0

0

1

1

0

2

5

3

4

Tarpan

0

2

0

0

0

1

0

1

0

4

0

3

American Minat.Horse

0

0

0

0

1

0

0

0

1

0

0

3

Aegidienb.

0

0

0

1

0

0

0

0

0

1

0

2

Fellpony

0

0

0

0

1

0

0

0

1

0

1

1

Highland

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

1

1

Konik

0

1

0

0

0

1

0

1

0

3

0

2

Quart.Horse

0

1

0

0

0

0

0

0

0

1

0

2

Lewitzer

0

1

0

0

0

2

0

1

0

4

0

2

Pony of the Americas

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

1

0

Pura Raza Espanola

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

1

0

Summe

149

662

59

313

117

651

112

702

437

2.328

461

2.478

Die fünf Rassen die bei den Fohlen und bei den neu eingetragenen Stuten bereits 74 % ausmachen, stellen beim gesamten Stutenbestand 70,7%, beim gesamten Hengstbestand 70% und beim gesamten Zuchtpferdebestand 82,9%. Deutliche Rückgänge bei den Stutenzahlen sind bei folgenden Rassen zu verzeichnen: Dt. Reitpony – 54, Haflinger – 21, Shetlandpony – 18, Dt. Pb. Shetlandpony und Welsh – A jeweils – 10. Ansteigende Zahlen gibt es nur bei den Rassen: Shetlandpony < 87 cm +8, Edelbluthaflinger +3 und Fjordpferd und Kl. Dt. Reitpferd jeweils +1.

Der Hengstbestand ist um 24 kleiner als im Vorjahr. Das Verhältnis Hengst : Stute (1 : 5,3) hat sich daher auch nur hinter dem Komma geändert. Das günstigste Verhältnis Hengst : Stute ist mit 1 : 10,4 bei den Haflingern vor den Fjordpferden mit 1 : 8,3. Bei den zahlenmäßig größten Rassen Dt. Reitpony und Islandpferd ist das Verhältnis 1 : 5,7 bzw. 1 : 5,2.

Der Bezirksverein Stade hat mit 814 Zuchtpferden 3 mehr als Hannover. Lüneburg folgt an dritter Stelle mit 768 Zuchtpferden gefolgt von dem kleinsten Bezirk Südhannover-Braunschweig mit 372 Hengsten und Stuten.

Tabelle 5 - Entwicklung des Mitgliederbestandes

Bezirksverein Stand 01.01.10 Zugänge 10 Stand 31.12.10 Abgänge 10 Stand 01.01.11
Hannover  595 51 648 43 605
SHB 308 14 322 38 284
Lüneburg 481 30 511 45 466
Stade 648 58 706 60 646
Summe 2.034 153 2.187 186 2.001

Beim Mitgliederbestand (Tabelle 5) ist ein Rückgang um 33 Mitglieder festzuhalten. Nach dem letzten positiven Ergebnis bei der Entwicklung des Mitgliederbestandes im Jahr 1999 mit + 20 Mitgliedern ist das der geringste Rückgang der letzten Jahre. Der durchschnittliche Rückgang in den letzten 10 Jahren (2000 – 2009) betrug 101 Mitglieder pro Jahr.

Betrachtet man diese Tendenz und die Tatsache dass auch der Rückgang bei den Bedeckungen geringer als im Vorjahr ausgefallen ist, kann man die Hoffnung haben, dass die Talfahrt zu Ende ist und dass es bald wieder bergauf geht oder zumindest stagniert.

Wie schon in den letzten Jahresberichten soll abschließend wieder das Thema „Vermarktung“ angesprochen werden. Nur wenn man Produkte verkaufen kann macht es Sinn neue zu produzieren d.h. nur dann macht es Sinn für die Züchter zu züchten. Dass die Vermarktung von solide ausgebildeten Ponys mit durchdachtem Konzept und guter Werbung funktioniert zeigt der Erfolg der „Ponyforum GmbH“. Von der GmbH wurden im letzten Jahr über die „Pony Open Sales“ und die neuen „Verkaufstage“ über 80 Ponys vermarktet.

Derzeit wird an einem neuen Konzept zur Vermarktung von Freizeitpferden gearbeitet. Wenn es ausgearbeitet ist und der Startschuss gegeben wird, hängt der Erfolg entscheidend davon ab ob es angenommen wird und ob genügend Ponys ausgebildet werden um dann angeboten werden zu können. Wie bei der Vermarktung der Sportponys braucht man auch hier Qualität, Quantität und Durchhaltevermögen.