Jahresbericht 2006
Am Ende des Jahresberichts für das Jahr 2005 wurde bereits erwähnt, dass darüber nachgedacht werden muss die Geschäftsstelle des Verbandes zu verlegen, um den Service für die Mitglieder zu verbessern. Der Jahresbericht wurde im Februar 2006 im „Hannoveraner“ veröffentlicht. Der Umzug nach Burgdorf fand im Dezember 2006 statt.
In dem gleichen Jahresbericht wurde berichtet, dass sich sechs Zuchtverbände zu der Kooperationsgemeinschaft „Ponyforum-Online“ zusammengeschlossen haben. Um mittels einer gemeinsamen Internetseite eine Vermarktungsplattform für ihre Zuchtprodukte zu schaffen. Die Gemeinschaft „Ponyforum“ hat nicht nur die Internetseite erfolgreich installiert, sondern im Jahr 2006 zwei Verkaufsveranstaltungen durchgeführt. Auf diesen beiden „Open-Sales“ in Standenbühl und Alsfeld wurden 33 Sportponys vermarktet.
Für 2007 sind wieder zwei derartige Veranstaltungen geplant. Darüber hinaus soll es aber auch Verkaufstage für die übrigen Rassen geben, die dann den Namen „Ponyforum-Faszination Freizeitpferd“ tragen könnten.
Durch den Umfang der Aktivitäten, die das „Ponyforum“ mittlerweile angenommen hat, wird von den 6 Verbänden die Gründung einer GmbH in Erwägung gezogen.
Nachdem der Ablauf der Körung 2005 durch den neuen Termin geändert wurde, wurde er 2006 noch einmal etwas überarbeitet. Er ist pferdefreundlicher und gleichzeitig abwechslungsreicher für die Zuschauer geworden.
Wie man der Auswertung des Jahrbuches Zucht der FN entnehmen kann, waren die Ponys aus unserem Verband auch im Turniersport erfolgreich unterwegs. Die Ranglisten der erfolgreichsten Züchter werden in der Dressur und im Fahren von einem Mitglied unseres Verbandes angeführt und in der Vielseitigkeit liegt ein Züchter unseres Verbandes auf Rang zwei.
Auf dem größten Reitsportevent im Jahr 2006, den Weltreiterspielen in Aachen, waren wir mit Classic-Ponys im Schauprogramm vertreten.
Alles in allem also ein Jahr in dem viel geschehen ist und der Verband sich nach außen gut dargestellt hat.
Nur wenn man sich die Zahlen bei den Bedeckungen, den registrierten Fohlen, den eingetragenen Zuchttieren und den Mitgliedern ansieht, ist die Entwicklung derzeit nicht so positiv. Tabelle 1 ist ein Rückgang bei den neu eingetragenen Stuten um 43, bei den Fohlen um 71 und bei den Bedeckungen um 203 zu entnehmen. Wenn man die Zahl der Bedeckungen und die daraus resultierenden Fohlen in den letzten Jahren betrachtet können für 2007 nur ca. 1050 Fohlen erwartet werden. Setzt man die Zahl der neu eingetragenen Stuten mit den registrierten Fohlen in Relation stellt man fest, dass die Anzahl der neu eingetragenen Stuten 33% der registrierten Fohlen ausmacht. Da im Mittel 50% der Fohlen weiblich sind, wird also ein erfreulich hoher Prozentsatz als Zuchtstute eingetragen, was für den Zuchtfortschritt auf lange Sicht wichtig ist. Dieser Prozentsatz ist in den letzten Jahren etwa gleich. Es werden also 17% der weiblichen Fohlen später nicht zur Zucht eingesetzt.
Bei den männlichen Nachkommen stellt sich die Situation wie folgt dar. In den letzten 5 Jahren wurden im Durchschnitt 123 Hengste gekört. Dies sind ca. 10% aller Fohlen.
Für die Remontierung des Zuchttierbestandes werden also ca. 43% der Fohlen eingesetzt. Dies bedeutet auf der anderen Seite, dass 57% von den Züchtern genutzt bzw. vermarktet werden müssen. Über die Hälfte der Fohlen muss also früher oder später vermarktet werden, damit neue Fohlen produziert werden können.
Der Verband bietet nun über die Internetseite, die „Open-Sales“ und hoffentlich ab diesem Jahr auch über die Veranstaltung „Faszination Freizeitpferd“ unterschiedliche Möglichkeiten der Vermarktung an. Die Züchter müssen sich bei sinkenden Verkaufspreisen jetzt verstärkt einbringen um ihre Pferde vermarktungsgerecht anzubieten. Hierbei müssen keine championatsreifen Pferde ausgebildet werden, sondern es genügt gerade im Freizeitbereich eine solide Grundausbildung, die schon beim Putzen und Führen anfängt. Unsere Pferde sind, gleich aus welcher Rasse, von guter Qualität, die Vermarktungsplattformen sind oder werden derzeit geschaffen, nur das marktgerechte Anbieten unserer Ware muss noch besser werden. Wenn diese einzelnen Zahnräder einmal ineinander greifen, läuft das gesamte Werk wieder rund. Die Entwicklung des Mitgliederbestandes ist ebenfalls rückläufig (Tabelle 2). Im Vergleich zum 1.1.2006 sind am 1.1.2007 143 Mitglieder weniger zu verzeichnen. Diese Abnahme ist in etwa genauso hoch wie im Vorjahr. Nun sollen nicht mehr nur die Gesamtzahl beleuchtet werden, sondern die für die einzelnen Rassen. Bei den Fohlen (Tabelle 3) behaupten die Deutschen Reitpony ihren ersten Platz mit 355 Fohlen nur noch ganz knapp vor den Islandpferden mit 333 Fohlen. Da hierbei ein Rückgang zum Vorjahr bei den Deutschen Reitponys und eine Zunahme bei den Islandpferden festzustellen ist, könnte die Rasse der Islandpferde schon in 2007 die Rasse mit den meisten Fohlen sein. Die einzige Rasse, die sich noch im dreistelligen Bereich befindet sind die Haflinger. In der Größenordnung 50 – 100 sind noch die Deutschen Partbred Shetlandponys und die Deutschen Classic Ponys zu finden. Mit 950 Fohlen machen diese 5 aufgeführten Rassen 77 % der Fohlen aus. Die restlichen 23 % (284 Fohlen) verteilen sich auf 16 unterschiedliche Rassen und die Fohlen ohne Rassebezeichnung.
Bei den Stutbucheintragungen (Tabelle 4) ist die Situation ähnlich. Deutsches Reitpony und Islandpferd nah beieinander als einzige im dreistelligen Bereich. Es folgen wieder die Haflinger und die Deutschen Partbred Shetlandponys. Als fünft größte Rasse bei den Stutbucheintragungen ist das Shetlandpony verzeichnet. Es folgen Welsh-B, Shetlandpony< 87 cm und Deutsches Classic Pony im zweistelligen Bereich. Auch hier machen die Zahlen der ersten 5 Rassen 77 % aller Stutbucheintragungen aus. Der Pferdebestand nach Bezirksvereinen ist die letzte Tabelle. Der Gesamtbestand an Zuchttieren, der sich aus der Addition der Zahlen der Bezirksvereine ergibt, hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 87 verringert. Hierbei ist eine Zunahme bei den Hengsten um 29 und ein Rückgang bei den Stuten um 116 festzustellen. Mit 2912 ist der Bestand an eingetragenen Zuchtstuten seit 1992 (2917) erstmals wieder unter 3000. Die Zahl der Hengste hat sich, bei sinkenden Stutenzahlen, auf genau 500 erhöht. Das Verhältnis Hengst/Stute hat sich dadurch zwar auf 1:5,8 verringert, die Auswahlmöglichkeit für den einzelnen Stutenbesitzer hat sich erhöht, was bei Rassen mit geringer Populationsgröße auch wichtig sein kann. Die Reihenfolge der Bezirksvereine nach Anzahl der Zuchttiere ist Hannover, Stade, Lüneburg und Südhannover/Braunschweig. In den Bezirken Hannover und Lüneburg werden 1,63 Tiere pro Mitglied gehalten und in den Bezirken Stade und Südhannover 1,30 Tiere. Die Zahlen des diesjährigen Jahresberichtes sind größten Teils rückläufig. Die Qualität der Pferde ist hervorragend und die daraus resultierenden Erfolge und Möglichkeiten sich nach außen darzustellen ist gut.
Um wieder einen Aufschwung zu erlangen, müssen die Vermarktungswege stimmen und unsere Ponys müssen sich bei jeder Gelegenheit möglichst positiv präsentieren um eine Begehrlichkeit für die potentiellen Käufer zu schaffen. Darüber hinaus ist natürlich auch darüber nachzudenken in wieweit es sinnvoll ist, den räumlichen Tätigkeitsbereich des Verbandes auszuweiten.