Jahresbericht 2005
Auch 2005 ist der Jahresablauf wieder durch einige bedeutende Ereignisse geprägt worden. Aus einer Idee aus dem Bezirksverein Hannover zur Unterstützung der Vermarktung unserer Zuchtprodukte ist das Ponyforum-Online.de entstanden. Dies ist eine Internetseite, der sich mittlerweile noch fünf andere Verbände angeschlossen haben und diese Vermarktungsplattform nun als Gemeinschaftsprojekt betreiben. Auf den Islandpferdeweltmeisterschaften in Schweden war unser Verband mit drei Pferden vertreten. Das Resultat waren zwei Gold- und eine Silbermedaille.
Als etwas Besonderes ist in diesem Jahr auch die Junghengstkörung anzusehen. Mit einem neuen Termin, eine Woche früher, einem kompletten Wochenende, unterteilt nach Deutschen Reitponys am Sonntag und den anderen Rassen am Samstag, einem neuen Ablauf, einem neu gestalteten Katalog und neuer musikalischer Untermalung wurde die Körung fast komplett umgestaltet. Diese Änderungen und Neuerungen wie auch die Erfolge unserer Zuchtprodukte sind wichtig für das Image des Verbandes. Er muss zukunftsorientiert du modern sein, ohne die überlieferten Werte zu vergessen oder gar über Bord zu werfen. Spitzenleistungen in der Zucht oder im Sport müssen hervorgehoben werden ohne die Basisarbeit zu vernachlässigen. Nur so können wir dem engagierten Züchter ein angemessener Partner wein und andere auf uns aufmerksam machen, um die zur Zeit immer noch leicht rückläufigen Zahlen aufzuhalten. Die Zahl der registrierten Fohlen mit 1305 (+44) lässt die Situation zunächst optimistisch erscheinen. Der Rückgang bei den neu eingetragenen Stuten um 10 und bei den Bedeckungen um 87 holt einen aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Rückentwicklung, die vor ca. 10 Jahren einsetzte, ist noch nicht beendet. Wenn man die Daten der Fohlen im einzelnen betrachtet sieht man das in diesem Jahr die Reitponys einen Zuwachs (+31) verzeichnen konnte, die Zahl der Islandfohlen etwa gleich geblieben ist und die Zahl der Haflingerfohlen weiterhin abnimmt. Mit + 23 ist der Zuwachs bei den Partbred Shetlandponys recht deutlich. Diese vier Rassen stellen allein 71,45 Prozent aller Fohlen. Die Zahl der Fohlen, die einen grünen Pferdepass ohne Rassebezeichnung erhalten haben, ist im Vergleich zum Vorjahr um 7 auf 53 Stück gestiegen. Das sind 4,06 Prozent aller Fohlen und bewegt sich damit in einem unbedenklichen Bereich. Es wurden Fohlen aus 23 unterschiedlichen Rassen registriert. Bei den Stutbucheintragungen konnten 20 Rassen gezählt werden. Ist der Rückgang um 10 Stuten insgesamt nicht sehr hoch (2,15 %) so ist er bei den Islandpferden um 22 doch recht bemerkenswert (4,7%). Bei den anderen Rassen sind die Abweichungen zum Vorjahr egal ob positiv oder negativ im einstelligen Bereich (d.h. unter 2%). Die Eintragungen in das Stutbuch 2 und das Vorbuch haben leicht zugenommen (von 5,2% auf 7%). In das Stutbuch 1 werden aber immer noch 93% aller Stuten aufgenommen.
Bei der Entwicklung des Mitgliederbestandes sind im Vergleich zum Vorjahr 136 Mitglieder weniger festzustellen. Die Zahl der Abgänge liegt dabei 25 unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre was recht zuversichtlich stimmt. Die Zugänge an neuen Mitgliedern liegen aber um 59 unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahren. Mit 126 neuen Mitgliedern ist es der geringste Zuwachs seit 1986 (127). Der Gesamtpferdebestand ist von 3866 Zuchttieren auf 3499 um 367 Tiere gesunken. Im einzelnen sind dies 61 Hengste und 306 Stuten weniger. Die größten Verluste sind für Haflinger (-13 Hengste, -98 Stuten), Islandpferde (-18 Hengste, -96 Stuten), und Deutsches Reitpony (-14 Hengste, -58 Stuten) zu registrieren. Aber auch-19 Zuchttiere bei den Fjordpferden und –18 Zuchttiere bei den Shetlandponys sind recht groß im Verhältnis zur Population. Bei den Welshponys (alle Sektionen) ist der Rückgang um 9 Zuchttiere erfreulich geringer, wobei die Welsh-B sogar um 3 Ponys zugelegt haben. Eine Steigerung der Gesamtzahl an Zuchtpferden ist sonst nur bei sehr wenigen Rassen zu verzeichnen. Das Verhältnis Hengst:Stute hat sich über alle Rassen gesehen nur unwesentlich verändert (von 6,3 auf 6,4). Um den leider immer noch etwas negativen Trend des Verbandes bezüglich der statistischen Eckdaten aufzufangen oder besser noch umzudrehen ist es notwendig, wie anfangs schon erwähnt, zukunftsorientiert zu arbeiten. Es muss das Ziel des Verbandes sein das Serviceangebot rund um das Pony für jedermann, insbesondere natürlich für seine Mitglieder, Stück für Stück zu erweitern. Einige Maßnahmen wurden bereits eingeleitet.
Im März wird über unsere Homepage ein neues Hengstverzeichnis zu Verfügung stehen. Dieses Verzeichnis wird immer aktuell sein und erlaubt einen Zugriff auf die komplette, im Rechenzentrum verfügbare, Abstammung. Außerdem wird s den Hengsthaltern möglich sein Fotos und spezielle Anmerkungen zum jeweiligen Hengst einstellen zu können. Hierzu folgen Erläuterungen im Heft April 2006. Der Zusammenschluss der 6 Verbände zum ponyforum-online bietet im Rahmen einer Veranstaltung des Pferdezuchtverbandes Rheinland-Pfalz-Saar mit dem Namen Ponyforum die ersten Ponys aus seinem Angebot im Rahmen von Verkaufstagen als Ponyforum open Sales an. Wenn sich die Verkaufsaktion, in dem schon zum 20. mal durchgeführten Ponyforum bewährt, sind auch Folgeveranstaltungen in den anderen Verbänden mit Ponys aus dem Angebot des ponyforum-online geplant. Es wird über eine Abtrennung der Stutbucheintragungen für 3- und 4 jährige Stuten von der normalen Sommertour diskutiert. Der in Frage kommende Monat könnte der Mai sein. Vorstellbar ist ein zentraler Termin pro Bezirksverein, auf dem dann auch gleichzeitig die Staatsprämienanwärterinnen bzw. die Verbandsprämienstuten ausgewählt werden.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Stuten müssen nur einmal vorbereitet werden, die Stuten müssen nur auf einem Termin vorgestellt werden, der Züchter kann früh im Jahr den weiteren Einsatz der Stute planen und die Sommertermine werden entlastet. Um den Service gegenüber den Mitgliedern weiterhin zu verbessern, ist auch über eine Verlegung der Geschäftsstelle nachzudenken. Hierbei ist im Vergleich zu der jetzigen Geschäftsstelle besonders darauf zu achten, dass eine gute Erreichbarkeit inklusive Parkplätze gewährleistet ist und das während der normalen Öffnungszeiten Dienstleistungen wie z.B. Besitzwechseleintragungen, Messen oder auch das Registrieren einzelner Fohlen möglich ist. Die Perspektiven sind nur negativ, wenn man sie so sehen möchte, wenn man aber die Leistungen unserer Zuchtprodukte vor Augen hat und die Entwicklungsmöglichkeiten unseres Verbandes, dann alles in einem anderen Licht.