Wolfsgipfel in Berlin

Der Deutsche Bauernverband und die Agentur 4D hatten am 28. April, kurz vor dem Tag des Wolfes, zu einer öffentlichkeitswirksamen und von politischer Präsenz begleiteten, Veranstaltung zum Thema Wolf eingeladen.

 

 

Unter großer medialer Beteiligung diskutierten in Berlin Politiker und Vertreter betroffener Organisationen. Eberhard Hartelt, Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes und Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz begrüßte Referenten, Teilnehmer und Presse im Haus des Deutschen Bauernverbandes. In verschiedenen Referaten wurden die Probleme dargestellt, vor die die Weidetierhalter die Wiederansiedelung des Wolfes in Deutschland stellt. Einen Blick über die Grenze nach Österreich und ins Europaparlament ermöglichte Alexander Bernhuber, Mitglied des Europäischen Parlaments der EVP-Fraktion. Er verdeutlichte die Situation im Hinblick auf europarechtliche Gesetzgebung und die damit zusammenhängenden Schwierigkeiten zur Problemlösung. Eindrucksvoll stellte auch Michaela Kaniber, Staatsministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) in Bayern die Situation ihres Bundeslandes vor. Die Problematik, die sich durch die besonderen Gegebenheiten der Almregionen ergeben, lässt sich in etwa vergleichen mit den Bedingungen unserer Deichregionen in Niedersachsen. Zäunung als Herdenschutz ist sowohl in den Almregionen als auch an den niedersächsischen Deichen schwerlichst umzusetzen. Auch die Pferdehalter, vertreten durch die Pferdeland Niedersachsen GmbH, konnten ihre Einschätzung der Lage und Forderungen an die Politik stellen.

Alle Referenten waren sich einig, dass eine Ausrottung des Wolfes nicht das Ziel zur Problemlösung ist. Ebenso einig war man sich allerdings, dass die Duldung der Weidetierhalter inzwischen zur Genüge strapaziert worden ist. Es stehen Existenzen auf dem Spiel und sind sogar schon vernichtet worden. Viele Annahmen, die bisher zum Verhalten des Wolfes aufgestellt worden sind, haben sich inzwischen durch ihn selbst widerlegt. So sind nun auch vermehrt große Tiere wie Rinder und Pferde durch Rissgeschehen betroffen, obwohl dies bisher von Wolfsbefürwortern als sehr unwahrscheinlich dargestellt worden war. Die Lage hat an Brisanz deutlich zugenommen.

Im Anschluss an die Vorträge stellte sich der NABU der Diskussion mit den Referenten. Alle Referenten verdeutlichten hier noch einmal die Dringlichkeit der Lage und stellten ihre Forderung nach einem praktikablen Wolfsmanagement mit Nachdruck dar.

Vorträge auf dem Wolfgipfel:

Wolf und Weidetierhaltung – nur eine Frage des Herdenschutzes?
Jens Schreinicke
, Landwirt und Wolfsbeauftragter des Landesbauernverbandes Brandenburg

Management des Wolfes – Perspektiven aus Sicht der EU?
Alexander Bernhuber
, Mitglied des Europäischen Parlamentes der EVP-Fraktion

Wolf und Weidetierhaltung – Strategien aus Bayern
Michaela Kaniber
, Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Freistaates Bayern

Herdenschutz als Lösung und wolfssichere Zäune - Mythen und Legenden
Prof. em. Dr. Hans Dieter Pfannenstiel
, Biologe Fachrichtung Zoologie

Entnahme von Problemwölfen - Erfahrungen aus der Praxis
Dr. Heiko Blume
, Landrat des Kreises Uelzen

Pferdesport und Pferdezucht
Alexandra Duesmann
, Präsidentin Pferdesportverband Hannover und Geschäftsführerin Pferdeland Niedersachsen GmbH

Weitere Infos zur Veranstaltung finden Sie hier:

https://www.ardmediathek.de/video/hallo-niedersachsen/wolfsgipfel-bauernverband-fordert-kurswechsel/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS80OWIzZWM0ZC05ZmM2LTQ2YzMtOTM3MC05NTlhOTVjYzMyOWQ

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Wolfsgipfel-in-Berlin-Bauern-fordern-Handhabe-gegen-Woelfe

https://www.youtube.com/watch?v=mDMBb3y_jPE